Unsere Bauern sind mehr als nur Lieferanten und wir sind froh, dass wir mit ihnen zusammenarbeiten dürfen! Daher waren wir gestern zu Besuch bei unserem Blondvieh-Bauern in Rabesreith. Dieser Dementer-Biohof gehört der herzlichen Familie Pfabigan, bei der wir uns aufrichtig für die Zusammenarbeit in den letzten Monaten bedanken. Österreichische Bauern erhalten leider selten die Wertschätzung, die sie verdienen und der Großteil an Kunden nimmt ihre Arbeit als selbstverständlich an. Und das obwohl alle Bauern zu kämpfen haben – sei es durch günstige Konkurrenz aus dem Ausland, dem stetig steigenden Druck vom Lebensmitteleinzelhandel oder erweiterten Auflage vom Gesetzesgeber und der Bio-Kontrollstelle.
Vor circa 25 Jahren wurde der Betrieb von Familie Pfabigan auf BIO-Landwirtschaft umgestellt, um einerseits für unsere Nachkommen die Natur zu bewahren und andererseits dem massiven Preisdruck der klassischen Landwirtschaft zu entfliehen. Inzwischen besitzt die Familie rund 60 Hektar Landwirtschaft und 20 Hektar Wald, wobei ein Großteil der Fläche für Rinder der Rasse „Waldviertler Blondvieh“ genutzt wird. Obwohl eine Rückkehr zur klassischen Landwirtschaft undenkbar wäre, stellt sie der Biobauernverband Demeter vor große Herausforderungen. So dürfen beispielsweise keine hornlosen Tiere in der Herde gehalten werden. Der Grundgedanke einer natürlichen Aufzucht ist hier vollkommen richtig. Für Bauern allerdings stellen Hörner ein gewaltiges Verletzungsrisiko dar. Oft liegt es gar nicht in der Absicht der Tiere aber eine spontane Bewegung kann bereits zu Verletzungen führen. Um dem zu entgehen mussten einige Ställe für tierärztliche Betreuung und Abkalbung ausgebaut werden, um mehr Platz beim Umgang mit dem Vieh zu bekommen und Sicherheitsabstände einhalten zu können.
Auf diesem Hof haben einige Tiere die Möglichkeit in einem eigenen Waldabschnitt getrennt von der restlichen Herde in Ruhe zu leben. Die Rinder wechseln sich dabei jedes Jahr ab, damit jedes Tier einen Teil seines Lebens dort genießen kann. Diese Idee hat uns gut gefallen und wir konnten dabei beobachten, wie sich das Verhalten der Rinder verändert und diese leicht „verwildern“. Bei unseren Besuchen im Wald wollte sich die Herde kaum blicken lassen und ist uns immer im großen Bogen ausgewichen.
Wer sich fragt, wie Weihnachten unter Bauern gefeiert wird… Wie bei den meisten landwirtschaftlichen Betrieben können Feiertage nur begrenzt genossen werden. Auch wenn es in dieser Zeit keine Schlachtungen oder Lieferungen gibt, muss das Vieh selbstverständlich dennoch täglich gefüttert und der Stall gereinigt werden.
Obwohl Covid19 die meisten Bauern kaum betrifft, leidet die Familie Pfabigan darunter, weil auch eine kleine Gastwirtschaft zum Hof gehört, bei der nun kein Umsatz erwirtschaftet werden kann.
Wir sind dankbar für die Möglichkeit, eng mit einigen regionalen Bauern arbeiten zu können.